Samstag, 24. September 2011

Pchum Ben

Pchum Ben, ist ein traditionelles buddhistisches Fest, das über 14 Tage viele Menschen in die Tempel einlädt. Während dieser Zeit gedenkt man den verstorbenen Freunden und Verwandten. Wörtlich übersetzt bedeutet Pchum Ben „sich treffen um zu essen“, denn Menschen kommen in Scharen zu den Tempeln, um den Toten Speisen zu opfern. Der Höhepunkt der Festlichkeiten ist der letzte Tag, wo viele Gerichte gekocht werden, um anschließend gemeinsam zu essen. Auch wir Volontäre nahmen an den Feierlichkeiten teil und bekamen einen guten Einblick in die kambodschanische Kultur.

Aber bevor die Festlichkeiten beginnen konnten, musste ein passender kambodschanischer Haarschnitt her. Gemeinsam mit Phorn, einem Jungen aus der Evergreen Community, ging es also zum Herrenfrisör von Stung Treng.




Am Beginn von Pchum Ben steht man bereits sehr früh am Morgen auf, um Klebreis zu kochen und anschließend die Pagoda zu besuchen. Um halb 4 machten wir uns gemeinsam auf den Weg, um an der Zeremonie teilzunehmen. Nach einer halben Stunde Beten wird dann der Klebreis geopfert, indem man ihn in verschiedene Töpfe wirft. Mit dieser Opfergabe soll der Hunger der armen Geister gestillt werden, um zu verhindern, dass sie Nachts ihr Unwesen treiben. 




Am nächsten Morgen machten wir uns mit Früchten und Essen bepackt auf den Weg zu der Pagoda. Diesmal dauerte Besinnung fast zwei Stunden und die für Nicht-Buddhisten ungewohnte Gebetsposition ließ mich an vielen Stellen meine Ungelenkigkeit spüren. Umrahmt wurden die Feierlichkeiten mit traditioneller Khmer Musik.



 


Während Pchum Ben bekommt man gegen eine kleine Spende für die Pagoda ein rotes Armband, das Glück und Zufriedenheit bringen soll. Der Mönch, der die Bänder jeden Einzelnen umlegte, war sichtlich begeistert über unseren Besuch. 

Sogar die Kleinsten scheuten keinen Kontakt mit den ungewöhnlich weißen Fremden.



Aber auch der Spaß kommt hier nicht zu kurz. Der Gründer und Leiter der Evergreen Community Mr. Long Lypo feierte seinen 43. Geburtstag und gab uns Anlass zu einer kleinen Geburtstagsfeier. Obwohl die Kambodschaner ihren Geburtstag nicht feiern und viele gar nicht wissen, wann sie denn genau geboren wurden, war es ein sehr schöner Abend.



Montag, 5. September 2011

Unterwegs..

In Kambodscha leider kein unübliches Bild:


Kinder, die für ihre Familien Wasser besorgen müssen. Oft müssen sie weite Strecken auf sich nehmen, um Wasser aus Flüssen oder im besten Fall wie hier, aus einem Brunnen zu besorgen. Da dies oft viel Zeit beansprucht, haben sie keine Zeit, um für die Schule zum lernen oder sogar eine Schule zu besuchen.
Diese Wasserquellen werden aber auch für viel andere Dinge verwendet, für Mensch und Tier...

Entlang des Mekongs findet man häufig schwimmende Häuser

Geister spielen für Kambodschaner eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Um zu verhindern, dass man sie verärgert wird auf jedem Grundstück ein kleines Häusschen aufgestellt, um den Geistern ein Zuhause zu bieten.


Für ein Haus, in dem es angeblich spuken soll, lässt sich bereits seit Jahren kein Käufer mehr finden.


Zu Besuch bei Familien in den ländlichen Regionen von Stung Treng werden die Haustiere immer unterschiedlicher..


Kinder, die im Müll noch nach verwertbare Materialien suchen und sogar ein altes Magazin einer Kalaschnikow finden.

ein seltenes Naturphänomen: Eis-Halo


Montag, 29. August 2011

Neues aus Stung Treng!

Seit Jahrhunderten wird in Kambodscha Reis angebaut und auch heute ist Reis noch das Grundnahrungsmittel der kambodschaninschen Bevölkerung. In manchen Teilen ist es sogar möglich dreimal jährlich Reis zu ernten, was im Vergleich zu anderen Ländern, wo teilweise nur einmal oder zweimal im Jahr Reis gepflanzt wird, eine besondere Ausnahme. Auch im 21. Jahrhundert werden noch die Techniken aus längst vergangener Zeit angewandt und es ist auch nicht unüblich, dass das Feld noch mit einem Ochsen gepflügt wird.
In Kambodscha ist es üblich, dass es täglich 3 große Mahlzeiten gibt und Reis steht natürlich zu jeder Zeit auf der Tagesordnung.


 



Die häufigen Besuche bei Familien, die in ländlichen Gegenden leben, hinterlassen einen sehr guten Eindruck über die Lebensweise und Mentalität der Bevölkerung. Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und Offenheit gegenüber anderen Menschen empfindet man hier als Selbstverständlichkeit. Je mehr Familien man kennenlernt desto mehr wird einem auch bewusst, was Armut bedeutet. Der Großteil der Familien lebt hier unter widrigsten Umständen, dennoch gibt es immer wieder Menschen, die besonders gezeichnet sind. Für viele ist eine kleine Schüssel Reis pro Tag das Einzige, was sie sich leisten können. Genau bei solchen schwerwiegenden Fällen versuchen wir auch mit Akuthilfen, wie einem Sack Reis, den Menschen zumindest für die nächsten Wochen Mahlzeiten zu garantieren. Auch für Kinder, die täglich weite Strecken auf sich nehmen müssen, um in die Schule zu gelangen, werden Fahrräder zur Verfügung gestellt.




Auch so manche Köstlichkeiten haben wir auf unseren Touren schon ausfindig gemacht. Man muss nur gut danach suchen...



Natürlich darf nichts von diesen schmackhaften Tieren verschwendet werden, weil auch Hühnerbeine in der Suppe einen guten Geschmack abgeben.


In unserem Haus lässt es sich nicht nur für uns gut leben, sondern auch sämtliche andere Tiere verbringen gerne ihre Zeit mit uns und sind immer auf der Suche nach etwas Essbarem. Es ist schwierig manchen 'Mitbewohnern' zu lernen, dass man nicht von anderen Tellern isst. Manche konnten oder wollten das einfach nicht akzeptieren...


Samstag, 6. August 2011

Evergreen Community


In Reacheanukol, einem kleinen Dorf bei Stung Treng, liegt die Evergreen Community, die von Long Lypo, einem der erstaunlichsten Menschen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, geleitet wird. Ein sehenswertes Video über Long Lypo und die Evergreen Community findet ihr unter http://www.childrenplanet.at/childrenplanet/evergreen-community/. Bis heute hat der noch sehr junge Verein Childrenplanet gemeinsam mit der Evergreen Community viel erreicht. In den letzten 2 Jahren wurde eine Schule, eine Küche mit Speisesaal und Sanitäreinrichtungen und außerdem mehrere Wasserprojekte in der näheren Umgebung realisiert. Heute besuchen über 250 Kinder den kostenlosen Englischunterricht in der Community.


neu erbaute Schule in der Evergreen Community

.. finanziert vom österreichischen Entwicklungshilfeverein Childrenplanet.

Kinder in der Community


Gemeinsam mit Bernhard Füreder, einem Langzeit Reisenden aus Wihering, arbeite ich im Wasserprojekt. Unser Ziel für 2011 ist es, 5 Bohrbrunnenprojekte  zu realisieren, um vielen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser, auch in der Trockenzeit, wo die meisten Trinkwasserquellen ausgetrocknet sind, zu ermöglichen. Bernhard fuhr mit seinem Motorrad von Österreich nach Südostasien und ist nun schon über ein halbes Jahr als Volontär vor Ort. Seine Reise könnt ihr auf seinem Reiseblog www.bernhardaufreisen.blogspot.com mitverfolgen.



 Bernhard Füreder mit einem Kind der Evergreen Community

  Auf dem Weg zu den Familien außerhalb der Stadt




im Vorjahr gegrabener Brunnen auf dem Grundstück der Familie Tray Panha


Um eine Karte mit allen Brunnenprojekten anzusehen klicke Hier!



Mittwoch, 27. Juli 2011

Stung Treng

Von Pnom Penh aus fuhr ich mit dem Bus 9 Stunden in die nördliche Provinz und gleichnamige Stadt Stung Treng. Stung Treng liegt direkt am Fluss Mekong und hat ca. 30.000 Einwohner. 


70% der Kambodschaner arbeiten in der Landwirtschaft, wo vor allem Reis, Früchte wie Ananas und Bananen, Gemüse, Maniok und Mais angebaut werden. 


 Im Hintergrund ein typisches Ananasfeld


Maisanbau


Die landwirtschaftlichen Erzeugnissee werden am lokalen Markt verkauft. Der Markt hat in Kambodscha auch einen sehr hohen gesellschaftlichen und kulturellen Stellenwert. Der "Kampf" um den frischesten Fisch, das beste Fleisch und die schmackhaftesten Früchte beginnt sehr früh am Morgen.


Stadtmarkt in Stung Treng

 
frischen Fisch vom Fluss Mekong

 



 kambodschanische Deliktassen


 lecker Hühnchen...

 
Selbstgemachter Eistee wird zu jeder Mahlzeit serviert. Sehr beliebt ist eine Portion Reis mit Schweinefleisch, Gemüse und Fleischsuppe.




In Österreich hat man Fliegen im Haus, in Kambodscha Geckos :)


 Ungebetene Gäste sind auch Spinnen, aber sie fressen zumindest die Kakerlaken...

 
Sonnenuntergang über dem Mekong